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Zurück:6.20 Wie hängen Familie, Gesellschaft und Staat zusammen? Stören die sozialen Medien die Familien? Warum sollte ich mich um die Weltnachrichten kümmern, wenn ich mich bereits um meinen Nachbarn kümmere?
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Weiter:6.24 Dürfen menschliche Embryonen verwendet werden, um Leben zu retten? Was ist Bioethik? Ist künstliche Intelligenz ein Segen oder eine Gefahr? Was hälst du von Transhumanismus?

6.23 Dürfen Beamte religiöse Symbole tragen? Darf der Staat die (Religions-)Freiheit einschränken? Darf ein Christ ein Nationalist sein, seinen Staat im Stich lassen oder einen anderen unterstützen?

Politik & Staat - #YniGOD

Das Recht auf Religionsfreiheit ist ein grundlegendes Menschenrecht. Das bedeutet, dass es nur dann eingeschränkt werden kann, wenn es mit anderen Grundrechten kollidiert, zum Beispiel mit dem Leben oder der Freiheit anderer. Der Staat hat die Macht zu entscheiden, welche Rechte Vorrang haben. In den meisten Situationen sollte es einem Christen freistehen, ein kleines Kreuz um den Hals zu tragen, oder einer Muslimin, ein Kopftuch zu tragen. Wenn sie sich selbst oder andere nicht gefährden, warum sollte der Staat das Recht haben, sie in ihrem Grundrecht auf freie Wahl und Ausübung ihrer Religion zu beschränken?

Die Liebe zum eigenen Land ist großartig, aber wenn Nationalismus bedeutet, dass man andere ausschließt oder ihre Grundfreiheiten einschränkt, dann ist das falsch. Wenn du deinem Gewissen folgst, kannst du jeden überall unterstützen - solange du dies im Einklang mit den Lehren Jesu tust.

Grundlegende Menschenrechte können nur eingeschränkt werden, um andere Grundrechte zu schützen. Vaterlandsliebe ist schön, aber Nationalismus ist egoistisch. Wir müssen uns alle aneinander anpassen.
Die Weisheit der Kirche

Verbietet das Gebot Gottes: „Du sollst dir kein Gottesbild machen…“ (Exodus 20, 4) die Verehrung der Bilder?

Im Alten Testament untersagte dieses Gebot, den absolut transzendenten Gott darzustellen. Ausgehend von der Menschwerdung des Sohnes Gottes ist die christliche Verehrung der heiligen Bilder gerechtfertigt (wie das zweite Konzil von Nizäa im Jahr 787 bestätigt), denn sie beruht auf dem Mysterium des Mensch gewordenen Sohnes Gottes, in dem der transzendente Gott sichtbar wird. Es geht dabei nicht um die Anbetung eines Bildes, sondern um die Verehrung der Person, die auf dem Bild dargestellt ist: Christus, die Jungfrau, die Engel oder die Heiligen [KKKK 446].

Was besagt das Subsidiaritätsprinzip?

Dieses Prinzip besagt, dass eine übergeordnete Gesellschaft nicht die Aufgaben einer untergeordneten Gesellschaft übernehmen und sie nicht ihrer Kompetenzen berauben darf, sondern sie vielmehr im Notfall unterstützen muss [KKKK 403].

Das sagen die Päpste

Man muss daher die globale Dimension berücksichtigen, ohne die lokalen Gegebenheiten aus dem Blick zu verlieren. Angesichts der Idee einer „sphärischen Globalisierung“, welche die Unterschiede nivelliert und bei der die Besonderheiten zu verschwinden scheinen, kann es leicht geschehen, dass Nationalismen wieder aufkommen... Einige dieser Haltungen weisen zurück auf die Zwischenkriegszeit, als die populistischen und nationalistischen Tendenzen sich gegenüber der Tätigkeit des Völkerbundes durchsetzten. Das erneute Auftreten solcher Strömungen heute schwächt allmählich das multilaterale System und führt zu einem allgemeinen Vertrauensmangel, zu einer Glaubwürdigkeitskrise der internationalen Politik und einer fortschreitenden Marginalisierung der schwächsten Mitglieder der Völkerfamilie [Papst Franziskus, an die Diplomaten, 7.  Jan. 2019].