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2.8 Was ist ein Nuntius?

Die Kirche von heute

Die Kirche bzw. der Heilige Stuhl wird durch einen Nuntius vertreten. Ein Nuntius ist die Kontaktperson zwischen der Ortskirche einerseits und dem Papst mit der zentralen Kirchenregierung in Rom andererseits. Der Nuntius hat eine wichtige beratende Funktion bei der Ernennung neuer Bischöfe.

Der Nuntius dient auch als Botschafter des Heiligen Stuhls: Er unterhält diplomatische Beziehungen mit dem Staatsoberhaupt des Landes, in dem er zum Nuntius ernannt wurde. Die Kirche unterhält diplomatische Beziehungen zu rund 180 Ländern.

Ein Nuntius ist die Kontaktperson zwischen dem Papst und der Kirche in einem bestimmten Land. Er ist auch ein Botschafter des Heiligen Stuhls in diesem Land.
Die Weisheit der Kirche

Welche Wirkung hat die Priesterweihe?

Die Salbung des Geistes prägt dem Priester ein unauslöschliches geistliches Siegel ein, macht ihn Christus, dem Priester, gleichförmig und befähigt ihn, im Namen Christi, des Hauptes, zu handeln. Als Mitarbeiter des bischöflichen Standes ist er geweiht, um das Evangelium zu predigen, um den Gottesdienst zu feiern, vor allem die Eucharistie, aus der sein Dienst Kraft schöpft, und um der Hirt der Gläubigen zu sein. [KKKK 328]

Wie wird das Weihesakrament gefeiert?

In allen drei Stufen wird das Weihesakrament dadurch gespendet, dass der Bischof dem Weihekandidaten die Hände auf das Haupt legt und das feierliche Weihegebet spricht. Mit diesem Gebet erfleht der Bischof von Gott für den Kandidaten und seinen Dienst die besondere Ausgießung des Heiligen Geistes und seiner Gaben. [KKKK 331]

Wer kann dieses Sakrament spenden?

Weil sie die Nachfolger der Apostel sind, kommt es den gültig geweihten Bischöfen zu, die drei Stufen des Weihesakramentes zu spenden. [KKKK 332]

Wer kann dieses Sakrament empfangen?

Die heilige Weihe kann gültig nur ein getaufter Mann empfangen: Die Kirche weiß sich gebunden durch diese Wahl, die der Herr selbst getroffen hat. Niemand hat einen Anspruch auf den Empfang des Weihesakramentes. Er muss vielmehr von der Autorität der Kirche als für dieses Amt geeignet angesehen werden. [KKKK 333]

Wird von dem, der das Weihesakrament empfängt, der Zölibat verlangt?

Für den Episkopat wird der Zölibat immer verlangt. Für den Presbyterat werden in der lateinischen Kirche normalerweise gläubige Männer ausgewählt, die zölibatär leben und den Willen haben, den Zölibat „um des Himmelreiches willen“ (Mt 19, 12) beizubehalten; in den Ostkirchen ist es nicht gestattet, nach dem Empfang der Weihe zu heiraten. Zum ständigen Diakonat können auch bereits verheiratete Männer zugelassen werden. [KKKK 334]

Welche Stufen hat das Weihesakrament?

Das Weihesakrament hat drei Stufen: Bischof (Episkopat), Priester (Presbyterat), Diakon (Diakonat). [Youcat 251]

Was geschieht in der Bischofsweihe?

In der Bischofsweihe wird einem Priester die ganze Fülle des Weihesakramentes übertragen. Er wird zu einem Nachfolger der Apostel geweiht und tritt in das Kollegium der Bischöfe ein. Zusammen mit den anderen Bischöfen und dem Papst ist er von nun an für die gesamte Kirche verantwortlich. Insbesondere bestellt ihn die Kirche für die Ämter des Lehrens, der Heiligung und des Leitens.

Das Bischofsamt ist das eigentliche Hirtenamt in der Kirche, denn es geht auf die Urzeugen Jesu, die Apostel, zurück und führt das von Christus eingesetzte Hirtenamt der Apostel weiter. Auch der Papst ist ein Bischof, aber der Erste unter ihnen und das Haupt des Kollegiums. [Youcat 252]

Wie wichtig ist für einen katholischen Christen sein Bischof?

Ein katholischer Christ fühlt sich seinem Bischof verpflichtet; der Bischof ist auch für ihn als Stellvertreter Christi bestellt. Zudem ist der Bischof, der mit den Priestern und Diakonen als seinen geweihten Helfern das Hirtenamt ausübt, das sichtbare Prinzip und das Fundament der Ortskirche (Bistum oder Diözese). [Youcat 253]

Was geschieht in der Priesterweihe?

In der Priesterweihe ruft der Bischof die Kraft Gottes auf den Weihekandidaten herab. Sie prägt diesen Menschen mit einem unauslöschlichen Siegel, um ihn nie mehr zu verlassen. Als Mitarbeiter seines Bischofs wird der Priester das Wort Gottes verkündigen, die Sakramente spenden und vor allem die heilige Eucharistie feiern.

Während der Heiligen Messe beginnt die eigentliche Priesterweihe mit dem namentlichen Aufruf der Kandidaten. Nach der Predigt des Bischofs verspricht der künftige Priester dem Bischof und seinen Nachfolgern Gehorsam. Die eigentliche Weihe geschieht durch Handauflegung des Bischofs und sein Gebet. [Youcat 254]

Was geschieht in der Diakonenweihe?

In der Diakonenweihe wird der Kandidat zu einem eigenen Dienst innerhalb des Weihesakramentes bestellt. Denn er repräsentiert Christus als den, der nicht gekommen ist, „um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele“ (Mt 20,28). In der Weiheliturgie heißt es: „Im Dienst des Wortes, des Altares und der Liebe ist der Diakon für alle da.”

Urbild des Diakons ist der hl. Märtyrer Stephanus. Als die Apostel in der Jerusalemer Urgemeinde sich durch die vielen karitativen Aufgaben überfordert sahen, bestellten sie sieben Männer „für den Dienst an den Tischen“, die von ihnen dann geweiht wurden. Stephanus, der erstgenannte, wirkte „voll Gnade und Kraft“ für den neuen Glauben wie für die Armen der Gemeinde. Nachdem der Diakon über Jahrhunderte nur eine Weihestufe auf dem Weg ins Priesteramt war, ist er heute auch wieder eine eigenständige Berufung für zölibatär Lebende wie für Verheiratete. Zum einen soll damit der dienende Charakter der Kirche neu betont werden, zum anderen wollte man wie in der Urkirche den Priestern einen Stand zur Seite geben, der besondere pastorale und soziale Aufgaben der Kirche übernimmt. Auch die Diakonatsweihe prägt den Geweihten lebenslang und unwiderruflich. [Youcat 255]

Das sagen die Päpste

Ihr, liebe Päpstliche Vertreter, seid die Gegenwart Christi, seid priesterliche Gegenwart, Gegenwart von Hirten. Gewiss, ihr lehrt nicht einen bestimmten Teil des Gottesvolkes, der euch anvertraut ist, ihr leitet keine Ortskirche, aber ihr seid Hirten, die der Kirche dienen – mit der Rolle zu ermutigen, Diener der Gemeinschaft zu sein und auch mit der nicht immer einfachen Aufgabe zurechtzuweisen. Tut immer alles mit tiefer Liebe! Auch in den Beziehungen zu den zivilen Autoritäten und den Kollegen seid ihr Hirten: Strebt immer nach dem Wohl, dem Wohl aller, dem Wohl der Kirche und eines jeden Menschen. [Papst Franziskus, Zu den Nuntien, 21. Juni 2013]