3.52 Was ist der Unterschied zwischen Lateinischen und Byzantinischen Katholiken?
Sowohl lateinische als auch byzantinische Katholiken haben genau den gleichen Glauben. Die Unterschiede liegen vor allem in der Kirchenarchitektur, den täglichen christlichen Bräuchen und der Art und Weise, wie man den Glauben und die Sakramente feiert. Zum Beispiel werden Taufe, Eucharistie und Firmung am selben Tag der Einweihung im Glauben empfangen. Ein weiterer Unterschied ist, dass Priester des östlichen Ritus heiraten können.
Viele der Formen und Bräuche im byzantinischen Ritus entsprechen der östlich-orthodoxen Tradition. Im Gegensatz zu den Orthodoxen sind die griechischen Katholiken jedoch vollständig Teil der katholischen Kirche. Das liturgische Jahr kann anders sein, wenn die Ostkirchen weiterhin den Julianischen Kalender verwenden (25 v. Chr.), während die Westkirche den häufigeren gregorianischen Kalender (1582 n. Chr.) angenommen hat.
In welcher Weise feiert die Kirche auf Erden die Liturgie?
Die Kirche auf Erden feiert die Liturgie als ein priesterliches Volk, in dem jeder seiner Aufgabe entsprechend in der Einheit des Heiligen Geistes handelt: Die Getauften bringen sich selbst als geistiges Opfer dar; die geweihten Amtsträger feiern gemäß der Weihe, die sie für den Dienst an allen Gliedern der Kirche empfangen haben; die Bischöfe und die Priester handeln in der Person Christi, des Hauptes. [KKKK 235]
Wie wird die Liturgie gefeiert?
Die liturgische Feier ist aus Zeichen und Symbolen gewoben, deren Bedeutung in der Schöpfung und in den menschlichen Kulturen wurzelt, in den Ereignissen des Alten Bundes deutlicher zutage tritt und in der Person und im Werk Christi vollständig geoffenbart wird. [KKKK 236]
Was ist der Zweck der heiligen Bilder?
Das Bild Christi ist die liturgische Ikone schlechthin. Andere Bilder, die Maria und die Heiligen darstellen, sind Zeichen für Christus, der in ihnen verherrlicht wird. Sie verkünden die gleiche frohe Botschaft, die die Heilige Schrift durch das Wort überliefert. Sie helfen, unseren Glauben zu wecken und zu nähren. [KKKK 240]
Welche Bedeutung hat das liturgische Jahr?
Im liturgischen Jahr feiert die Kirche das ganze Mysterium Christi, von der Inkarnation bis zu seiner Wiederkunft in Herrlichkeit. An bestimmten Tagen verehrt die Kirche mit besonderer Liebe Maria, die selige Gottesgebärerin, und feiert auch das Gedächtnis der Heiligen, die für Christus gelebt haben, mit ihm gelitten haben und mit ihm verherrlicht sind. [KKKK 242]
Was ist der tiefste Ursprung der Liturgie?
Der tiefste Ursprung der Liturgie ist Gott, in dem ein ewiges, himmlisches Fest der Liebe ist - die Freude des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Weil Gott die Liebe ist, möchte er uns am Fest seiner Freude teilhaben lassen und uns seinen Segen schenken.
Unsere irdischen Gottesdienste müssen Feste voller Schönheit und Kraft sein: Feste des Vaters, der uns geschaffen hat - deshalb spielen die Gaben der Erde eine so große Rolle: das Brot, der Wein, Öl und Licht, Weihrauchduft, göttliche Musik und herrliche Farben. Feste des Sohnes, der uns erlöst hat – deshalb jubeln wir über unsere Befreiung, atmen wir auf im Hören des Wortes, werden wir stark im Essen der eucharistischen Gaben. Feste des Heiligen Geistes, der in uns lebt – deshalb der überfließende Reichtum an Trost, Erkenntnis, Mut, Kraft und Segen, der von den heiligen Versammlungen ausgeht. [Youcat 170]
Was ist das Wesentliche jeder Liturgie?
Liturgie ist immer zuerst Gemeinschaft mit Jesus Christus. Jeder Gottesdienst, nicht nur die Eucharistiefeier, ist ein Osterfest im Kleinen. Jesus feiert mit uns den Übergang vom Tod zum Leben und eröffnet ihn.
Der wichtigste Gottesdienst der Welt war der Paschagottesdienst, den Jesus mit seinen Jüngern am Vorabend seines Todes im Abendmahlsaal feierte. Die Jünger dachten, Jesus würde die Befreiung Israels aus Ägypten begehen. Jesus aber feierte die Befreiung der ganzen Menschheit aus der Macht des Todes. Damals in Ägypten war es das „Blut des Lammes“, das die Israeliten vor dem Todesengel bewahrte. Nun würde er selbst das Lamm sein, dessen Blut die Menschheit aus dem Tod errettet. Denn Tod und Auferstehung Jesu ist der Beweis dafür, dass man sterben kann und trotzdem das Leben gewinnt. Das ist der eigentliche Inhalt jedes christlichen Gottesdienstes. Jesus selbst verglich seinen Tod und seine Auferstehung mit der Befreiung Israels aus der Knechtschaft Ägyptens. Mit Paschageheimnis wird daher die erlösende Wirkung von Jesu Tod und Auferstehung bezeichnet. Analog zum lebensrettenden Blut des Lammes beim Auszug der Israeliten aus Ägypten (Ex 12) ist Jesus das wahre Paschalamm, das die Menschheit aus ihrer Verstricktheit in Tod und Sünde erlöst hat. [Youcat 171]